Mit der Lesung von Eugen Ruge und seinem Roman "Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna" vor der historischen Kulisse des Lobdengau-Museums endeten die 41. Baden-Württembergischen Literaturtage in Ladenburg. Über 5.000 Gäste konnten zwischen dem 7. und 16. Juni bei 50 Veranstaltungen an ganz unterschiedlichen Orten im ganzen Stadtgebiet begrüßt werden. Die Verleihung des Verlagspreises Literatur des Landes an Edition Converso bildete neben der Verlagsmesse unabhängiger Verlage ein beeindruckendes Begleitprogramm einer durchweg gelungenen Veranstaltungsreihe. Die Veranstalter, der Verein vielerorts – Literatur in Ladenburg und die Stadt Ladenburg, ziehen eine durchgängig positive Bilanz.
„Ladenburg hat gezeigt, dass es in diesem Jahr den Titel „Literaturhauptstadt des Landes“ zu Recht trägt. Die ganze Stadt war eine einzige große Bühne und die Stimmung war einfach gigantisch. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die diese Tage unvergessen gemacht haben“ freut sich Bürgermeister Stefan Schmutz über den erfolgreichen Verlauf der Baden-Württembergischen Literaturtage, die Ladenburg als bislang kleinste Stadt ausrichten durfte.
Auch die Mitglieder des Vereins "vielerorts – Literatur in Ladenburg", die das Programm zusammengestellt und die Veranstaltungen moderiert haben, schauen beglückt auf diese besonderen Literaturtage zurück. "Die Resonanz und das Feedback war wirklich überbordend", sagt Carolin Callies, die Vorsitzende des Vereins. "Das Publikum schwärmte uns vor, dass sie endlich wieder Leselust und intensive gedankliche Anregungen mitgenommen haben, dass sie aber vor allem auch die Begegnung miteinander geschätzt haben. Ein ganz neues soziales Miteinander! Wenn das Literatur vermag, ist das alles, was wir mit diesem Festival bewirken wollten!"
"Den Abwechslungsreichtum unseres Programms wussten alle zu schätzen", ergänzt die 2. Vorsitzende und Autorin Kristin Wolz. Der Schriftsteller Ewald Arenz mit seinem Roman "Alte Sorten" auf dem Obsthof Schuhmann, die ehemalige Tennisspielerin Andrea Petkovic auf dem Court der Tennisschule Pawlik, die Bestseller-Autorin Elena Fischer mit ihrem Debüt "Paradise Garden" im privaten Garten samt Baumhaus der Familie Pfeuffer – oder Christa Schuenke auf der Fähre zum doppeldeutigen Über-Setzen: Die Leseorte waren sorgsam gewählt und das kam beim Publikum und den Autor:innen bestens an.
„Ganz besonders freut mich, dass das von der Stadt geschaffene Pop-up-Literaturcafé in der Hauptstraße 6 als neuer Begegnungsort für Literaturinteressierte so gut angenommen wurde,“ sagt Nicole Hoffmann, die die Projektleitung für die Stadt Ladenburg innen hat. „Ein besonderer Dank gebührt den vielen „Helfenden Händen“, die uns bei der Organisation so tatkräftig unterstützt haben und einen großen Anteil am Gelingen des Festivals hatten.“
Die Begeisterung der Gäste zeigt sich auch in der Spendensumme von 5.400 Euro, die über 10 Tage eingenommen wurde – und das, obwohl die allermeisten der 50 Veranstaltungen ohne Eintritt angeboten wurden. Das Konzept der Literaturtage wurde – so viel ist dadurch klar – von der gesamten Bürgerschaft getragen. Katrin D´Inka aus dem vielerorts-Team ergänzt: "Das Engagement aller Ladenburger:innen beim Anpacken und Helfen hat mich tief beeindruckt."
Die Kassenwartin Janine Gaisbauer aus dem Verein lobt zudem: "Dass Ladenburg die kleinste und trotzdem die erste Stadt war, die eine Buchmesse mit über 20 unabhängigen Verlagen ausgerichtet hat, war wirklich ein Highlight. Sie wurde gleichermaßen bei den vertretenden Verlagen als auch beim Publikum mit großer Begeisterung erlebt." Mit dieser positiven Resonanz schaut das Team schon gespannt auf das kommende Jahr, in dem es im Hochsommer wieder das reguläre vielerorts-Literaturfestival geben soll.